©Florian Läufer

Alte Köhlerei

Auf dem Gelände des Roten Lands, im Landschaftsschutzgebiet Freienwalder Forst, wurde 1973 eine Köhlerei in Betrieb genommen. Als „Meiler“ fungierten drei ausgediente Lokomotivkessel. Heute ist dort die Gaststätte Alte Köhlerei mit einem Waldspielplatz für den Ausflug mit der Familie.

Die Anlage verbreitete in der weiträumigen Umgebung einen ziemlichen Gestank, bestand aber noch bis 1990. Die Holzkohle wurde vor allem gegen Devisen exportiert.

Wie das Rote Land und das Geschlecht von Uchtenhagen zu ihren Namen kamen

Der Flurname Rotes Land, wo die Köhlerei ihren Standort hat, steht in enger Verbindung mit dem Adelsgeschlecht von Uchtenhagen. Der alte Ritteradel erhielt im 14. Jahrhundert das Lehen Freienwalde, Sonnenburg und Neuenhagen für seine Verdienste gegenüber dem damaligen Markgrafen. In dieser Zeit entstanden Sagen und Geschichten, die bis heute überdauert haben. „Die Schlacht auf dem roten Land“ erzählt diese Geschichte der Übergabe des Lehens vom Markgrafen auf Henning von Jagow, dem späteren Ritter von „Ut dem Hagen“. Dies war ein fehdelustiger Ritter, der stets als Rebell unterwegs war und kurzum vom Landesherrn enteignet wurde. Fortan ritt er unerkannt und namenlos durch die Wälder und lebte von Räubereien, die er um Freienwalde herum verübte. Doch stets trieb es ihn, die Gunst und Gnade des Markgrafen zurück zu gewinnen. Die Gelegenheit bot sich, als Brandenburg mit Mecklenburg und Pommern im Krieg lag. Die entscheidende Schlacht fand dort statt, wo heute das Köhlereigelände zu finden ist. Ungefragt trat er als schwarzer Ritter hervor und drehte den nahenden Verlust zu einem Sieg um. Der Markgraf erkannte den einst Geächteten nicht und zeigte sich erkenntlich, in dem er ihm all das Land schenkte, was der Ritter vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang umreiten konnte. Und weil er namenlos war und als schwarzer Ritter aus dem nichts, dem Hagen (Busch) kam, nannte er ihn „Ut dem Hagen“ (Uchtenhagen). In diesem Kampf floss soviel Blut, dass die Erde sich rot färbte. Von da an, hieß dieses Land „Rotes Land“.

Die Waldgaststätte Alte Köhlerei und der Waldspielplatz

Seit 1977 existiert auf dem Gelände eine Gaststätte. In den 2000er Jahren wurde sie durch eine rustikale Blockhütte mit bis zu 70 Innenplätzen und einem Kamin erweitert. Seitdem können Wanderer auch im Winter den beliebten Ausflugsort besuchen. Die Waldgaststätte „Köhlerei“, wird von den Stephanus-Werkstätten betrieben, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Es gibt rustikale gastronomische Angebote, Brot und Kuchen aus dem Steinbackofen, Veranstaltungsbetreuung und Büffets, Streichelgehege und Lagerfeuer. Im Sommer und bei gutem Wetter dürfen bei Kaffee und Kuchen oder einem kleinen Snack, die gemütlichen Sitzecken und Pavillons im Freien (120 überdachte Außenplätze) zum Verweilen genutzt werden.

Seit 2011 lädt auf dem Gelände der Köhlerei der neu gestaltete Waldspielplatz zum Spielen ein. Aus Naturmaterialien erbaute Hütten, Rutschen, Klettergerüste und eine Seilbahn bieten für kleinen und großen Kindern Spielvergnügen der besonderen Art.

Waldgaststätte „Köhlerei“ der Stephanus-Werkstätten gGmbH Bad Freienwalde

Öffnungszeiten

April bis Oktober: Mi. – So. 11 bis 18 Uhr, November bis März: Mi. – So. 10 bis 17 Uhr (oder nach Vereinbarung)