Stadtgeschichte Bad Freienwalde
Was haben der deutsche Schriftsteller Theodor Fontane, die russisch-jüdische Dichterin Mascha Kaléko und der Heimatdichter Julius Dörr gemeinsam? Richtig, sie alle schwärmten von Bad Freienwalde. Prächtige Wälder, versteckte Seen, hübsche Häuser eingebettet in eine grüne Hügellandschaft – kein Zweifel, dass die schmucke Stadt am Rande der Märkischen Schweiz schön anzuschauen ist. Dabei blickt sie auf eine bewegende Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1200 zurück reicht.
Einst als Kaufmannssiedlung an einem wichtigen Oderübergang entstanden, wird Bad Freienwalde 1316 erstmals urkundlich erwähnt. Bis heute bildet die Stadtpfarrkirche St. Nikolai das Zentrum des Ortes. An der Spitze des dreieckigen Marktplatzes stehend, reicht die Geschichte der mittlerweile denkmalgeschützten Kirche bis in die Zeit der Stadtentstehung zurück. Die roten gotischen Backsteinmauern stehen zum Teil noch auf jenen Feldsteinen, aus denen der Vorgängerbau des Gotteshauses im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
Die Stadtpfarrkirche St. Nikolai - das älteste Gebäude in Bad Freienwalde
Seit ihrer Errichtung wurde die Kirche vielfach umgebaut und naturgemäß zog der Turm Blitze geradezu magisch an - zuletzt schlug er 1867 ein. Nicht für die Ewigkeit gelang damals der Wiederaufbau des ausgebrannten Turmes, so dass er 2006 erneut saniert werden musste. Denn auch im Kirchenschiff waren mittlerweile Risse aufgetreten und der Dachstuhl musste gerichtet werden. Das Material für die Reparaturen lieferten übrigens fast immer die Ziegeleien der Stadt. Eine Kirchenziegelei wurde bereits im Jahre 1414 erstmals erwähnt und hat bis vor wenigen Jahren noch an diesem Standort Ton abgebaut und daraus Ziegel produziert.
In der Kirche befindet sich auch die Gruft der Adelsfamilie von Uchtenhagen, die von 1375 bis 1618 über Bad Freienwalde herrschte. Von der Wand rechts neben dem Altar blickt das Kinderbild von Caspar von Uchtenhagen herab. Um dessen frühen Tod Anno 1603 rankt sich eine Sage, die auch Theodor Fontane bei einem seiner Besuche niederschrieb. Die Uchtenhagens haben übrigens bis in die Neuzeit ihre Spuren hinterlassen. So findet sich beispielsweise das sechsspeichige rote Rad aus ihrem Familienwappen heute im Bad Freienwalder Stadtwappen wieder.