Ein ca. sechs Kilometer, anspruchs- und kulturvolles Auf und Ab auf den Spuren von Theodor Fontane mit phantastischen Aussichten auf Stadt und Oderbruch. Und weil der Dichter Sie per Audio-Guide höchstpersönlich begleitet, gibt es so richtig was auf die Ohren!
„Hübsches Wort für hübschen Wort“, lobte Theodor Fontane vor gut 150 Jahren Freienwalde. Im Jahr des 200. Geburtstages kann man mit der „Fontane-Kultur-Tour“ den Wegen des großen märkischen Dichters folgen.
Start und Zielpunkt der Stadtwanderung ist der kleine Torhausplatz neben der Stadtkirche; eine großformatige Stadtansicht „beamt“ den Besucher in die Zeit, als Fontane die Stadt besuchte und Autos einer fernen Zukunft vorbehalten waren. Selfies sind hier selbstverständlich erlaubt!
Gern können Sie sich auch durch unsere Activoo-App führen lassen.
Über die Weinbergstraße gelangt man zur sogenannten künstlichen Ruine: Rund 200 Jahre alt ist der erste der Freienwalder Aussichtstürme; hier hoch über der Stadt schrieb Fontane: „Wessen Auge krank geworden in Licht und Staub und all dem Blendwerk großer Städte, der wird hier Genesung feiern und dies Grün begrüßen, wie ein Durstiger einen Quell begrüßt.“
Auf dem Fontane-Wanderweg gelangen wir zum Thüringer Blick, von dem man zwar „nur“ bis zum Schiffshebewerk in Niederfinow schauen kann, sich aber landschaftlich durchaus in den Thüringer Wald versetzt fühlt.
Während auch dieser Aussichtspunkt bereits zu Fontanes Zeiten existiert haben dürfte, ist das Haus der Naturpflege rund einhundert Jahre nach Fontanes Besuchen entstanden: Hier wird mit dem Schau- und Lehrgarten und einem Naturschutzmuseum das Erbe von Erna und Kurt Kretschmann aktiv bewahrt. Die Kretschmanns waren Vorreiter des Naturschutzes in Ostdeutschland und Miterfinder der Eule als inzwischen gesamtdeutsches Naturschutzsymbol
Der nächste Freienwalde Gipfel, den wir erklimmen, heißt eigentlich schlicht und einfach „Ziegenberg“: Wie es sich aber für eine Kurstadt geziemt, nennt man den von einem Kriegerdenkmal gekrönten Berg wohlklingend „Monte Caprino“. Von hier aus können wir ins Brunnental hinabsteigen und gelangen zum Fontaneplatz mit einem Denkmal des Dichters, der durchaus nachdenklich auf seinen „hübschen Ort“ schaut.
Der Rückweg ins Bad Freienwalder Zentrum führt durch den Schlosspark an Schloss Freienwalde vorbei: Ende des 18.Jahrhunderts errichtet, wurde das einstige Königsschloss im Jahre 1909 von Walther Rathenau erworben – für den späteren Außenminister der Weimarer Republik (1867 – 1922) war das stilvolle Landhaus Refugium und repräsentativer Ort für den Empfang von zum Beispiel Gerhart Hauptmann.