Neumark

Blick zum polnischen Nachbar – ursprünglich und geschichtsträchtig

Hühner picken entlang der Dorfstraße nach Körnern, Kühe stehen mit ihren Kälbern auf den Wiesen entlang der Oder, am Zaun des Bauerngartens vor einem der niedrigen roten Backsteinhäuser lehnen zwei ältere Frauen in Kittelschürzen und tauschen Neuigkeiten aus dem Dorf.

Die Neumark erstreckt sich entlang des östlichen Ufers der Oder in der heutigen Woiwodschaft Lebuser Land, nur einen Steinwurf entfernt von Bad Freienwalde. In ihrer Ursprünglichkeit bietet die Neumark Ausflugsziele, die einen ganz neuen Blick auf das Umland von Bad Freienwalde eröffnen. Gerade mal 17 Kilometer entfernt liegt Cedynia (Zehden), zu erreichen über die Oderbrücke bei Hohenwutzen. Nahe der Kleinstadt befindet sich der Landschaftsschutzpark Zehden, ein Paradies für Vogelbeobachter und Wanderer. Südöstlich von Bad Freienwalde aus gesehen liegt umspült von Warthe und Oder die Festung Küstrin. Halb im Boden sind die Ruinen versunken und an nebeligen Tagen lässt sich erahnen, welche Bedeutung diese Bastion gleichermaßen für die Preußen wie für die letzten Gefechte des Zweiten Weltkriegs hatte. Weiter im Inland liegen die Städte Gorzów (Landsberg) und Zielona Góra (Grünberg) als urbane Zentren der Neumark.

Informationen zu Ausflügen nach Polen

Ob Kurgast, Naturliebhaber oder Familie: Weitere Ausflugstipps in das Nachbarland Polen warten auf unsere Besucher. Gerne beraten wir Sie in der Tourist-Information zur passenden Tagestour in der Grenzregion entlang von Oder und Neisse. Bei uns können Sie auch Wanderkarten für die Region erwerben.

Ausflugstipps für Polen

Das Nachbarland Polen ist von Bad Freienwalde aus nur ein Katzensprung entfernt. Die Grenzregion entlang der Oder bietet zahlreiche Ausflugsziele für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber. Das Storchendorf Kłopot und der Nationalpark Warthemündung sind nur zwei davon.

Die Neumark mit dem Rad erkunden

Die Neumark lässt sich von Bad Freienwalde aus gut mit dem Fahrrad erkunden. Diesseits der Oder leitet der Oder-Neiße-Radweg die Besucher direkt entlang des Grenzflusses zu Polen. Die Brücke bei Küstrin ermöglicht den Übergang. Der Europäische Fernradweg R 1 führt direkt am Nationalpark Warthemündung vorbei.

Sehr empfehlenswert ist eine Rundtour im Park umschwärmt von Wildgänsen, Störchen und vielen anderen Vogelarten. Geschichtsinteressierte legen eine Pause in Słonsk (Sonnenburg) ein. Die ehemals von den Templern gegründete Niederlassung erhielt im 14. Jahrhundert von der Adelsfamilie Uechtenhagen ein Schloss, dessen Ruinen bis heute sichtbar sind. Eine der ältesten Kirchen der Templer in Polen befindet sich in Chwarszczany (Quartschen) etwas weiter im Inland, sie ist mit dem Rad auf einer Rundtour erreichbar.

Geschichte anders erfahren

Bewegt man sich als Besucher in der Grenzregion um Bad Freienwalde, lernt man die Geschichte mit anderen Augen kennen. Das Lebuser Land, wie die Region diesseits und jenseits der Oder auch genannt wird, war immer wieder Schauplatz von Grenzkonflikten. Angefangen bei den ersten Besiedlungen der Neumark durch die Templer und Johanniter über die Befestigungen der Preußen bis hin zum Zweiten Weltkrieg, als dessen Ergebnis Polen um gut 150 Kilometer nach Westen rückte.

In die Häuser der ehemals deutschen Bewohner der Neumark zogen polnischen Umsiedler aus der heutigen Ukraine. So wurde die Neumark zum Neuland für die Bewohner und immer wieder kommen neugierige deutsche Besucher, die auf der Suche nach ihren ursprünglichen Wurzeln sind. Sie werden empfangen von herzlicher polnischer Gastfreundschaft.