© Florian Läufer

Der Teufelssee – Kein Teufel weit und breit

Trotz seines diabolischen Namens ist der Teufelssee eine idyllisches Gewässer. Einst war er Mühlteich für die nahe gelegene Mühle; eine hohe Holzbrücke überspannte den See und diente dem Transport von Alaunerz. Mit etwas Glück sieht man beim Ausflug an den See heute Biber bei der Arbeit.

Kein Teufel weit und breit, dafür sind die Spuren des aus dem Oderbruch eingewanderten Bibers allgegenwärtig – selbst vor der riesigen Eiche am Rand des Sees hat der umtriebige Nager nicht Halt gemacht.

Woher übrigens der Teufelssee, der vor rund 200 Jahren noch Schwarzer Teich hieß, seinen heutigen Namen hat, ist nicht ganz geklärt. Wahrscheinlich war es eine Namensübertragung von der hohen Holzkonstruktion der Teufelsbrücke, die den See in Abflussnähe überspannte und über die Alaunerz aus der nahen Grube zur Aufbereitung transportiert wurde.

Das Bad Freienwalder Alaunwerk hatte das Monopol für die Alaungewinnung in Preußen – das Mineral wurde u. a. in Gerbereien und für die Farbherstellung genutzt. Es entstand eine regelrechte Bergmannssiedlung, woran bis heute der Straßenname Alaunwerk erinnert. Nach der Schließung des Alaunwerkes um 1860 wurde die Grube zur Tongewinnung für die florierende Freienwalder Ziegelindustrie genutzt. Das letzte Ziegelwerk schloss im Jahre 2009.

Um das Alaun und später den Ton zum nahegelegenen Alaunwerk zu transportieren, baute man unweit des Teufelssees einen Tunnel. Heute dient er – gut versteckt und gut verschlossen – als Winterquartier für seltene Fledermäuse.

Noch vor der Zeit des Alaunabbaus übrigens war der Teufelssee wesentlich kleiner und diente als Mühlteich für die nahegelegene Oberkietzmühle. Durchflossen wird er vom in der Ahrendskehle entspringenden Hammerfließ und noch heute ist gut zu erkennen, wo das recht kraftvolle Bächlein das Mühlrad angetrieben hat.

Die tief eingeschnittene Ahrendskehle oberhalb des Teufelssees ist ein beliebtes Ausflugsziel und auch als Ziel für Wanderungen eignet sich der Teufelssee. Um die Kehle führt ein Rundweg; Ausgangspunkt ist die ehemalige Badeanstalt, heute befindet sich dort eine Wiese. Tückische Quellen im See sollen früher übrigens so manches Opfer gefordert haben – trägt der See etwa seinen Namen am Ende zu Recht?

Mein lieber Biber

Vielfach sieht man den Biber gerade im Oderbruch eher kritisch. Ganz gleich aber, was man von den teils massiven Eingriffen des Nagers in die Landschaft hält, beeindruckend sind die Leistungen der nachtaktive Tiere allemal: Vor einigen Jahren erst wanderten Biber aus dem Oderbruch über das Hammerfließ und den Teufelssee weiter bis in die Ahrendskehle. Hier haben sie sich prächtig vermehrt und innerhalb kurzer Zeit das gewohnte Bild kräftig verändert. Nicht nur dem eher dünnen Uferbewuchs rückten die Nager zu Leibe. Sie fällen auch Buchen, um die Äste zum Bau von Dämmen und Biberburgen zu verwenden.

Unaussprechlich schön

Gut hundert Meter Höhenunterschied überwinden darf der Wanderer, wenn er die Ahrendskehle durchquert. Wendet man sich am höchsten Punkt nach rechts oder links, gelangt man auf den Rundweg um die Kehle herum. Schon Prinzessin Elisa Radziwill, Jugendliebe des späteren ersten deutschen Kaisers, Wilhelm I., schwärmte von der Schönheit des Tales: „Hammerthal – ganz unaussprechlich schön. Ein enges Tal von tausend Quellen durchströmt und dicht von Laub und Holz bewachsen.“

Kontaktinformationen

  • Teufelssee, Hammerthal 3, 16259 Bad Freienwalde (Oder)