Das Theater am Rand liegt abseits der Metropolen, am östlichen Rand Deutschlands, im Oderbruch, im Dorf Zollbrücke. Die charaktervolle Landschaft diktiert die Spielregeln. Einfachheit, Professionalität, Handgemachtes bestimmen das mehrfach umgebaute Theater. Akteure und Betreiber sind der Akkordeonist Tobias Morgenstern und der Schauspieler Thomas Rühmann, die hier ihre verschiedenen Projekte verwirklichen.
Wie alles begann…
Am Anfang, im Jahr 1998, war das Theater eine Stube für 32 Zuschauer im hundertjährigen Fachwerkhaus. Im Frühjahr 2006 war nur noch Platz auf der grünen Wiese. Ein neues Haus ist entstanden. Sein schützendes Dach wird von geschälten Eichenstämmen getragen. Die Schrägheit der Konstruktion, seine Offenheit, die Abwesenheit von rechten Winkeln verweisen auf die Ästhetik der Geschichten. Landschaft, Wind und Wetter, Abendsonnen und 160 bis 180 Zuschauer werden ins Haus geholt. Erzählt werden die beredten Menschen-Geschichten dieser Welt und ihrer Regionen.
Sprache und Musik, Bilder und Klänge, Worte und Noten fügen sich zu etwas Drittem zusammen. Dieses Dritte ist das Repertoire des Theaters. Regulärer Eintritt bei Austritt. Der Zuschauer zahlt, was ihm das Kunsterlebnis wert ist. Er entscheidet selbst. Das freie Spiel trägt weit.
Das Theater am Rand und seine Künstler
Tobias Morgenstern: Er studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar Akkordeon und Komposition. 1987 machte er sich als Akkordeonist, Komponist, Arrangeur und Produzent selbstständig. In den Folgejahren gründete Morgenstern die Gruppe „L’art de Passage“, das Label „Cooleur“ und gemeinsam mit Rainer Rohloff die Künstlerische Produktionsgemeinschaft TONART Music concept. 1998 gründete er sein eigenes „Theater am Rand“. Der vielseitige Künstler gestaltet Workshops in Weimar und Berlin, ist Jurymitglied beim Internationalen Akkordeonwettbewerb in Klingenthal. Seit 2001 unterrichtet er an der Berliner Musikhochschule „Hans Eisler“ im Fach Akkordeon / Improvisation.
Thomas Rühmann: Der Zufall führte Regie, als Thomas Rühmann Schauspieler wurde. Als Theateramateur übernahm er kurzfristig eine Rolle an der Leipziger Studentenbühne. Es folgte eine dreijährige Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Seit 1995 arbeitet Rühmann freischaffend, vor allem fürs Fernsehen und war dort in vielen Rollen zu sehen, u.a. in „Polizeiruf 110″ und „Tatort“. Seit 1998 spielt er in der ARD-Produktion „In aller Freundschaft“ die Rolle des Dr. Roland Heilmann. Gemeinsam mit dem Akkordeonisten Tobias Morgenstern betreibt Thomas Rühmann seit 1998 das Theater am Rand.
Die fruchtbare Zusammenarbeit beider Künstler begann 1994 am Gorki Theater mit der Erarbeitung der szenisch-musikalischen Lesung „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Gemeinsam mit Morgenstern und Rühmann stehen bekannte und beliebte Künstler auf der Bühne wie Ursula Karusseit. Außer den Stücken gibt es musikalische Auftritte von Gerhard Schöne, Tino Eisbrenner oder auch Armin Müller-Stahl sowie Kinoauführungen und thematische Veranstaltungen.