Der Baa-See, unweit des Freienwalder Ortsteiles Sonnenburg gelegen, ist ca. 3,5 Hektar groß und von prächtigem Wald umgeben – hauptsächlich Buchen und Eichen. Der See verdankt seine Entstehung der letzten Eiszeit: in einem Talkessel gelegen, besitzt er weder Zu- noch Abfluss. Sein Wasser erhält er von den umliegenden Quellen. Den Baa-See kann man über den Siebenhügel- und den Brunnentalweg erwandern oder per Auto über Altranft erreichen.
Wandern über sieben Hügel, einen Teller und zurück durchs Tal
Ausgangspunkt für die Wanderung (Streckenlänge ca. elf Kilometer) ist das Wasserwerk in der Sonnenburger Straße, an dem man auch sein Auto parken kann. Von dort aus sind es nur wenige Meter bis zu dem Hohlweg, von dem aus der mit einem grünen Punkt im weißen Quadrat markierte Siebenhügelweg beginnt. Und der Weg macht seinem Namen alle Ehre: Bergab und vor allem bergauf schlängelt sich der Weg zum Baa-See, der in seinem Reiz oft mit dem bekannten Herthasee auf Rügen verglichen wurde. Viele Sagen gibt es, so etwa jene vom Weißen Nix oder über Ilse, die die Hochzeitsgesellschaft ihres treulosen Verlobten verfluchte. An so manchem einsamen Herbstabend kann man noch immer die Glocken auf dem Grund des Sees läuten hören.
Zurück führt der Weg über den so genannten Teller auf dem Brunnentalweg und weiter bis zur Fachklinik und Moorbad Bad Freienwalde. Von der Fachklinik führt der Fürstensteig am Mühlenfließ entlang direkt bis zum Wasserwerk.
Rustikale Köstlichkeiten im rustikalen Ambiente
Bei der idyllischen Lage mitten im Wald ließ auch eine Restauration nicht lange auf sich warten. Alles begann im Jahre 1864 mit einer einfachen Hütte. Um 1890 erbaute der Freienwalder Hotelier Demuth dort ein massives Gebäude, das aber 1945 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Erst 1972 wurde die rustikale „Waldschenke am Baa-See“ eröffnet.
Diese urige Gaststätte sucht zumindest in Brandenburg seinesgleichen, wähnt man sie doch eher in Thüringen oder einem anderen deutschen (Mittel-)Gebirge. Gern führt Sie der Baasee-Wirt auf dem dendrologischen Lehrpfad um „seinen“ See herum und zeigt Ihnen dabei etwas von der eindrucksvollen Pflanzenwelt. Seit den 1880er Jahren wurden im Revier Sonnenburg „ausländische“ Bäume angepflanzt, um ihre Verwendbarkeit für die preußische Forstwirtschaft zu testen. Derartigen Versuchshorsten verdanken wir jene stattliche Douglasie, die mit rund 50 Metern zum höchsten Baum Brandenburgs gekürt wurde. Aber auch Riesenlebensbäume oder wilde Orchideen gibt es am Baa-See. Letztere allerdings sind nicht „importiert“ worden, sondern auf natürlichem Wege gewachsen – in einem der Sümpfe und Moore in der Nähe des Sees. See und Waldschenke sind ein überaus beliebtes Ausflugs- und Wanderziel – und das zu jeder Jahreszeit!